
TomKhaGai-Tapenade (Küchen-Kinkerlitzchen 1 von vielen)
Andreas Frank
Veröffentlicht in 25. Juli 2013
In letzter Zeit hatte ich wiederholt, vielleicht ein wenig jahreszeitlich bedingt das Gefühl, kaum noch „anständig“ gekocht zu haben. So mit ein bisschen Planung, Schnippelei, Herzblut und der ein oder andern interessanten Klugscheißerei hier beim Kochzivilisten. Stattdessen gab es schmackhafte aber nicht wirklich publizierenswerte Küchen-Kinkerlitzchen. Genug für ein flottes Facebook-Posting, nicht aber für einen ordentlich weitschweifigen Blogbeitrag – dachte ich.
_
Bis mich meine eindeutig bessere Hälfte mit unnachgiebiger Klarheit daran erinnerte, was ich dem Blog erst im letzten Sommer auf die Fahne respektive unter´s Hackebeilchen getextet habe. Da nämlich steht nix von aufwendig, Chichi oder Schau-wie-Sau. Im Gegenteil. Unter Konzept kann man fein und artig nachlesen, dass dieser Blog Lust auf Genuss und auf´s AUSPROBIEREN machen soll, was schwerlich gelingt, wenn der Herr Blogger sinniert, wie denn wohl der nächste Küchen-Coup a la Ravioli magri oder Leberterrine aussehen könnte. Deshalb jetzt die ersten, mehr oder weniger geglückten Küchen-Kinkerlitzchen a la …
- TomKhaGai-Tapenade,
- Rhabarber-Tarte „Atlantis“
- und ein Brandada de Bacalao zum Reinsetzen.
Die ersten zwei Rezepte erscheinen gleichzeitig. Das Kartoffel-Klippfisch-Püree – Brandada de Bacalao – folgt die Tage.
_
TomKhaGai-Tapenade
Bevor es jetzt Geschrei gibt: Ich weiss schon, dass ich das gleichnamige Süppchen vielleicht etwas frei interpretiert habe – allein schon ob der Konsistenz. Aber die auf diese Weise entstandene Würz-Paste ist jetzt wiederholt so gut angekommen (auf Fisch oder Hühnchen), dass ich darauf einfach mal pfeife. Das Ergebnis zählt und lässt sich ganz fix wie folgt erreichen.
Zutaten:
- 8 g Curry: Entweder meine DIY-Mischung oder das ebenfalls eher milde Curry Anapurna von Ingo Holland. Auf den allgegenwärtigen Fuchs-Murks würde ich tunlichst verzichten.)
- 100 g Dijon-Senf: Dank der nicht entölten Senfsaat und der Säuerung mit Verjus statt Essig ist der durch nichts zu ersetzen.
- 70 g Olivenöl
- 20g Kaffirlimetten-Blätter getrocknet und gemahlen. Falls ihr die selber mahlen wollt, empfiehlt es sich die harte Mittelrippe der Blätter zu entfernen. Meine kleine Elektromühle mit Schlagwerk bekommt die jedenfalls nicht klein.
- 45 g Kokos-Raspeln, getrocknet
- 15 g Salz
Zubereitung:
Dijon-Senf, Olivenöl und Curry zu einer glatten Emulsion verrühren. 15 g Salz, 45 g Kokos-Raspeln und 20 g fein gemahlene Limettenblätter (alternativ 15 g Zitronenmyrte) unterrühren und fertig ist eine genial pikante, herrlich duftende Würzpaste, die sich bei mir dank der konservierenden Eigenschaft des Senföls ganz entspannt drei Wochen gehalten hat und vielleicht noch länger gehalten hätte, wäre denn noch etwas übrig geblieben.
Was nun den fehlenden Galgant angeht, der ja wohl in eine richtige Tom Ka Gai-Suppe gehört: Hat keiner vermisst aber alle haben Nachschlag verlangt. Was will man mehr ;-))

Weiter zu:
—> Brandada de Bacalao
Mit Tag(s) versehen: Curry, Dijon-senf, eigene Gewürzmischung, Gewürzmischung, Kaffirlimetten, Tapenade, Tom Ka Gai, Tom Kha Gai, TomKahGai, Verjus, Würzpaste, Zitronenmyrte
Ingwer natürlich.….
Galgant- Pulver kriegst du über die Apotheke, wahlweise kann man den auch durch Ungwer ersetzen. Bei mir kommt er mit ins Ras-el-Hanout, nun hab ich noch eine Verwendung, fein! Gewürze liebe ich, und am Besten sind die selbstgemischten.
Ich hatte sogar noch Galgant. Hat aber tatsächlich nicht gefehlt – fand ich ;-))
naja, versuchen tät ichs aber schonmal- manchmal erfährt man doch wie selbst was absolut sehr Gutes noch steigerungsfähig ist.… (g)
Klar, Nachschub ist ehe geplant. Dann gibt’s auch einen Rezept-Nachtrag mit Galgant und mit Ingwer.
Sehr schön…