Nein, nein, kei­ne Sor­ge, Luke ist mops­fi­del. Obwohl „fox­fi­del” gewiss der tref­fen­de­re Aus­druck wäre, wenn man sich ein­mal die­se dau­er­rö­cheln­den Platt­na­sen vor Augen führt. Luke jeden­falls tobt aus­dau­ernd, ist guter Din­ge und muss ob sei­ner ent­zün­de­ten Bauch­spei­chel­drü­se im Prin­zip nur auf eines ver­zich­ten: Fett. Blöd nur, dass Hun­de Fett lie­ben und eine Ernäh­rungs­um­stel­lung somit her­aus­for­dernd sein kann. 

Inso­fern bei­spiels­wei­se, als dass man dem Ben­gel das neue gas­tro­in­testi­na­le Tro­cken­fut­ter mit erheb­li­chem Brim­bo­ri­um als DAS ulti­ma­ti­ve Super-Lecker­li ver­kau­fen muss. Eine Per­for­mance bei der man instän­dig hofft, dass nie­mand zuguckt.  Beim Nass­fut­ter sind die Anfor­de­run­gen an das Enga­ge­ment der Hun­de­hal­ter über­schau­bar. Man köchelt dem Hund sowie­so ein­mal im Monat im größ­ten Pott des Hau­ses ein fei­nes Ragout aus Hüh­ner­herz und ‑magen, Rin­der­herz (fett­be­freit, ver­steht sich), Kar­tof­feln und Möh­ren. Allein die innig gelieb­te Hun­de­wurst aus Haan-Grui­ten bleibt fett­hal­ber auf der Stre­cke, was ein ange­mes­se­nes Sub­sti­tut erfor­dert. Also bei­spiels­wei­se Tro­cken­fleisch, bis­lang stets fer­tig gekauft. 

Als es den Koch­zi­vi­lis­ten nun Zwecks Erwerb fri­scher Hun­de­di­ät-Zuta­ten in die Metro trieb, muss­te die­ser zwei­er­lei fest­stel­len: Tro­cken­fleisch gibt es nur als stark gewürz­tes, also hun­de-untaug­li­ches Beef-Jer­ky. Dafür führt die Metro neu­er­dings Dörr­au­to­ma­ten. Einer davon hübsch klein, ordent­lich soli­de und zudem schon des län­ge­ren auf der per­sön­li­chen GAI­ÜK-Lis­te (Geile-Aber-Irgend­wie-Über­flüs­si­ge-Küchen­ge­rä­te).

Getrock­net kann man die Tei­le bequem mit der Küchen­sche­re in maul­ge­rech­te Stü­cke zerschnippeln.

Luke durf­te als ers­ter per Akkla­ma­ti­on, (art­be­dingt Schwanz­we­deln) über die Anschaf­fung des Gerä­tes abstim­men. Mei­ne Argu­men­ta­ti­on lau­te­te: Du kriegst zukünf­tig selbst gemach­tes, unge­würz­tes Beef-Jer­ky bis zum Abwin­ken, was sich gewiss nach eini­gen hun­dert Por­tio­nen rech­nen wird. Und ich darf das Teil zwi­schen­durch auch mal für uns benut­zen. 

Sein Votum war ein­deu­tig. Das zufäl­lig hoch­ge­hal­te­ne Stück fal­sches Filet hat­te kei­nen Ein­fluß. Das war schließ­lich noch ein­ge­schweißt. Die Gat­tin stimm­te im Nach­hin­ein eben­falls spon­tan zu. Auch hier ganz ohne Beef.

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Für den Herrn:

  • 1 kg fal­sches Filet vom Rind, weil nahe­zu fett­frei.
    Anmer­kung: Fett lässt sich gene­rell nicht dör­ren. Das hat also nichts mit Lukes Diät zu tun. Auch das Beef Jer­ky für’s Herr­chen wur­de aus Rinds­rou­la­de aus der Ober­scha­le fabri­ziert, also aus sehr, sehr mage­rem Fleisch.
  • Gewür­ze: WEHE!
  • Dör­ren: 7 ½ Stun­den bei 35 °C in zwei Durch­gän­gen á 500 g, weil alle fünf Git­ter zusam­men nicht mehr fassen.

Für Lukes Gesinde: 

  • 4 – 6 Schei­ben Rinds­rou­la­de aus der Ober­scha­le á 4 mm Stär­ke  = 500 – 750 g Roh­wa­re. 500 g pas­sen so gera­de auf die fünf Git­ter des Mini-Dörr­au­to­ma­ten. (Nutz­ba­re Flä­che: 24,5 cm x 15,5 cm x 5 Git­ter = ca. 1.900 cm² bzw. ca 43 x 43 cm)
    Die fol­gen­de Mari­na­de reicht dicke für 500 – 750 g Fleisch.
  • 100 g Aus­tern­sauce Maekrua
  • 12Chin­kiang-Essig (schwar­zer chi­ne­si­scher Würzessig)
  • 30 g Dijon Senf (Senf gilt als anti­bak­te­ri­ell. Das kann bei Dörr­fleisch nicht scha­den und schmeckt auch noch gut ;-)
  • 40 g Soja­so­ße, dun­kel (alter­na­tiv: noch 8 g Salz und etwas mehr Sake)
  • 25 g Sake, 14,5 % Vol.
  • 15 g Fish Sau­ce, dun­kel (Red Boat
  • 40Rüben­kraut
  • 6 Dashes Liquid Smo­ke + 6 Dashes Tabas­ko (dashes = Spritzer)
  • 4Koch­zi­vi­lis­ten-Pfef­fer
  • 2,4Melan­ge blanc (Ingo Holland)
  • 2 g Ore­ga­no, getrock­net (ger­ne mehr)
  • 6 EL ita­lie­ni­sche Kräu­ter-Mischung, gefriergetrocknet

ZUBEREITUNG:

  • Die Rou­la­den vom Metz­ger in 4 mm dicke Lap­pen schnei­den las­sen. Zuhau­se in halb­wegs hand­hab­ba­re Stü­cke tei­len und in der Mari­na­de für 12 – 15 Stun­den chil­len lassen. 
  • Mit Küchen­krepp / Küchen­rol­le peni­bel tro­cken tup­fen und für die nächs­ten 7 ½ h bei 35 °C dör­ren. In eine luft­dich­te Dose abfül­len und noch zwei, drei Tage war­ten, bis die Fröm­mel die opti­ma­le Kon­sis­tenz haben. Lang­sam kau­en und den Koch­zi­vi­lis­ten für die genia­le Bei­ze huldigen ;-)

Dem­nächst: Müs­li­rie­gel ganz ohne Bir­ken­stock-Aro­ma (Dör­ren #2)