Nach den vor­he­ri­gen Fremd-Kin­ker­litz­chen hier mal wie­der ein wenig Gedöns aus der eige­nen Schüs­sel: Hum­mus a la Kochzivilisten

CuminDie Men­gen­an­ga­ben sind wie immer ein biss­chen pin­ge­lig. Da es mit dem rechts gezeig­ten, unge­mein prak­ti­schen Werk­zeug aber eigent­lich schnurz­piep­egal ist, ob man glat­te 5 oder lie­ber krum­me 7,6 g abwiegt, ist etwas Kicher­erb­sen­zäh­le­rei durch­aus nutz­brin­gend: Man weiß im Fal­le einer all zu muti­gen Varia­ti­on ganz exakt, warum´s nicht schmeckt ;-)

Zutaten für 3 bis 6 Personen:

  • 1,2Cumin/​Kreuzkümmel, ganz: in tro­cke­ner, ölfrei­er Pfan­ne rösten
  • 240 g Kicher­erb­sen (= Abtropf­ge­wicht einer 400 g Dose)
  • 40 g Sesampaste/​Tahin (Ich hat­te die hier. Grund­sätz­lich okay aber viel­leicht gibt es ja noch Tahi­ni-Her­stel­ler, die Glä­ser mit dich­tem Deckel fabri­ziert bekommen.)
  • 30 g Wasser
  • 14 g Limettensaft
  • 3,3 g Salz, (Pri­se Zucker)
  • 1,5Chi­li SOUR©
    (Koch­zi­vi­lis­ten­pfef­fer tut´s natür­lich auch)
  • 3 g Knoblauch
  • 45 g Olivenöl
Zutaten

Foto­gen ist anders, lecker is trotzdem!

Zubereitung:

1,2 g Kreuz­küm­mel auf mitt­le­rer Hit­ze ohne Fett anrös­ten bis er nussig-wür­zig duf­tet. In Müh­le oder Mör­ser fein mahlen.

Kicher­erb­sen gut abspü­len und zusam­men mit 40 g Tahin, 30 g Was­ser, 14 g Limet­ten­saft, 3,3 g Salz, 1,5 g Chi­li-SOUR, 3 g Knob­lauch und 1,2 g fein gemah­le­nem Kreuz­küm­mel mit­tels Stab­mi­xerSmoot­hie­let­te oder Küchen-Maschin­chen schön fein ato­mi­sie­ren. Wem das jetzt zu soft ist, der soll­te zumin­dest den Knob­lauch extra fein durch die Pres­se quet­schen. Kicher­erb­sen-Bröck­chen sind okay, Knob­lauch­stück­chen nicht.

So oder so: Erst zum Schluss die 45 g Oli­ven­öl unter­rüh­ren, weil Oli­ven­öl bei den hohen Umdre­hun­gen von Pürier­stab oder Stand­mi­xer bit­ter wird (genau so, wie bei einer mit dem Stab­mi­xer gequirl­ten Mayonnaise).

Das Hum­mus in Schäl­chen fül­len, ein fla­che Del­le in die Mit­te drü­cken, etwas Oli­ven­öl hin­ein gie­ßen und so man mag mit Sumach bestreu­en. Ob das ori­gi­nal ist, ent­zieht sich mei­ner Kennt­nis. Die Säu­re des Sumachs passt jeden­falls pri­ma, wes­we­gen bestimmt auch ein paar Trop­fen Bal­sa­mi­co schmecken.

Hummus 5

Wer sich nun fragt, was man mit der rest­li­chen Sesam­pas­te noch alles anstel­len könn­te, dem emp­feh­le ich unbe­dingt ein Gläs­chen Pek­mez beim Tür­ken sei­nes Ver­trau­ens zu erste­hen. Mischt man näm­lich bei­des, so wie Koch­Dich­Tür­kisch das hier sehr gewis­sen­haft zeigt, ent­steht aus den bei­den honig­ar­tig trie­fen­den Sub­stan­zen ein fes­ter Brot­auf­strich. Eine Kom­bi­na­ti­on, die nicht nur mit Pek­mez bzw. Trau­ben­si­rup, son­dern auch vor­züg­lich mit Zucker­rü­ben­si­rup bzw. Rüben­kraut funk­tio­niert. Bei­des ist saul­ecker und in der Mischung genau von der Kon­sis­tenz, die end­lich auch frei­wil­lig auf der Stul­le bleibt.

Tahin-Brotaufstrich

Apro­pos Stul­le: Wer die kuli­na­ri­sche Völ­ker­ver­stän­di­gung noch ein wenig wei­ter trei­ben möch­te, der nimmt statt des tür­ki­schen Fla­den­bro­tes zum Hum­mus das gran­dio­se Foc­ac­cia des Herrn Danz. Der ist Fran­ke und macht als sol­cher eine unver­gleich­lich genia­le, ori­gi­nal ita­lie­ni­sche Foc­ac­cia nach Alber­to. Sogar mit Geling­ga­ran­tie, weil selbst ich das mit dem Vor­teig (ist wohl DER GRUND, war­um das Zeug so sen­sa­tio­nell schmeckt) auf die Ket­te gekriegt habe.

Und wer jetzt nör­gelt, dass das schon wie­der viel zu viel Text sei (Art-Direk­to­ren sind ent­schul­digt, die kön­nen nix dafür), dem sei gesagt: Inklu­si­ve Head­line 533 Wör­ter, also exakt ein Drit­tel der emp­foh­le­nen 1.600 (sie­he Pavi­an). Bei einer durch­schnitt­li­chen Lese­ge­schwin­dig­keit von 250 bis 300 Wör­tern pro Minu­te soll­te das mit über­schau­ba­rem Zeit­in­vest­ment zu bewäl­ti­gen sein – sogar für dich, lie­ber Robert.