Natür­lich habe ich das gleich­wohl fei­ne wie kniff­li­ge Blog-Event des Herrn Spandl ver­stan­den, ist ja nicht so schwer: Lasst euch was Lecke­res ein­fal­len, von dem zwei Per­so­nen für maxi­mal fünf Euro satt werden. 

Blogevent Satte ZWEI für weniger als 5

Bekommt man zwei Per­so­nen für maxi­mal fünf Euro­lin­chen satt? Und zwar so, dass es schmeckt!? Dar­auf jede Men­ge lecke­re Ant­wor­ten bei Peter G. Spandls Blog aus​-mei​nem​-koch​topf​.de

Und im Prin­zip hät­te ich mich ja auch bei­na­he ans Brie­fing gehal­ten, wenn mich nicht ein wenig der Hafer gesto­chen und Frau Nini­ve gepikst hät­te. Mit dem Effekt, dass ich par­tout aus­pro­bie­ren woll­te, ob nicht auch beim Koch­zi­vi­lis­ten noch ein Nach­tisch im 5‑Eu­ro-Limit drin ist. Und um es ein wenig span­nend zu machen: Ja, es funk­tio­niert bezie­hungs­wei­se es (hier bit­te futu­ris­ti­sche Sphä­ren­klän­ge ein­blen­den)  w i r d  funktionieren.

Doch begin­nen wir von vor­ne, also beim Des­sert. Das braucht nicht nur Zeit zum Abküh­len, son­dern gibt auch pri­ma den finan­zi­el­len Rah­men für´s Haupt­ge­richt vor.

Ach ja: Gekauft wur­den übri­gens nur haus­halts­üb­li­che Grö­ßen, alle Prei­se sind aktu­ell und hal­be Eier gibt´s nicht. Genau des­we­gen sind es auch vier, statt zwei Tört­chen gewor­den. Und wer sich fragt, wie zum Teu­fel man eigent­lich 0,6 g Gewürz abwiegt, dem sei wie­der ein­mal die­ses Teil hier empfohlen.

Vier ganze Joghurt-Mandarine-Törtchen

Joghurt-Mandarine-Törtchen

Schmeckt auch ohne das bun­ten Gedöns oben drauf!

Inspi­riert sind die Küch­lein von Cari­na Ten­zers ver­dammt lecke­ren Cheeseca­kes auf ny​-cheeseca​ke​.blog​spot​.de – aller­dings mit klei­ne­ren Anpassungen.

KekseDenn im Gegen­satz zum Ori­gi­nal­re­zept ist der Boden hier nicht aus zer­krü­mel­tem, mit flüs­si­ger But­ter getränk­tem Spe­ku­la­ti­us (im Früh­jahr schwer zu bekom­men, also der Spe­ku­la­ti­us, nicht die But­ter), son­dern aus bel­gi­schem Kara­mell­ge­bäck im Son­der­an­ge­bot. Dafür jedoch mit einer ordent­li­chen Pri­se von Ingo Hol­lands fei­nem Leb­ku­chen­ge­würz, dass bei mir in den Teig bzw. die Keks­krü­mel anstatt in die Joghurt­mas­se kommt.

Joghurt-Mandarine-Füllung

Tat­säch­lich nur vier Portionen.

Apro­pos Joghurt: Im Ori­gi­nal wird Dop­pel­rahm­frisch­kä­se wie etwa Phil­adel­phia o. ä. ver­wen­det. Der war mir aber zum einen zu teu­er und zum ande­ren nicht frisch, nicht säu­er­lich genug. Des­halb hier also Sah­ne­jo­ghurt mit dem Saft einer Man­da­ri­ne und 10 % weni­ger Zucker (nur 30 g) als Aus­gleich für die süßen Kara­mell­kek­se. Anstatt Bio-Ei war zudem nur eines aus Boden­hal­tung finan­zier­bar und bei 4 Tört­chen hät­te es eigent­lich nur ein ⅔‑Ei sein dürfen.

Fazit: Die Kon­sis­tenz ist trotz (oder wegen der Anpas­sun­gen ;-) wun­der­bar cre­a­my und die deut­lich säu­er­li­che Note des Joghurts macht die Küch­lein herr­lich fruch­tig-leicht, wes­halb man auch ger­ne zwei Stü­cke davon ver­drückt. Beson­ders raf­fi­niert aber lei­der außer­halb des Bud­gets wird die Sache natür­lich noch mit dem oben gezeig­ten Zitro­nen-Thy­mi­an und dem Klecks Cranberry-Marmelade.

Ansons­ten habe ich an der Zube­rei­tung und der Back­zeit von 25 Minüt­chen bei 130º C nichts geän­dert, wie man am bes­ten hier liest.

Zutaten und Kosten:

  • 4 Stk. Muffin-Förmchen
    200 Stk, 3,56 €
    — —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  — — 0,071 €
  • 40 g Karamelgebäck
    250 g, 1,09 €
    — —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  — — 0,174 €
  • 15 g Butter
    250 g, 1,19 €
    — —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  — — 0,071 €
  • 100 g Wei­hen­ste­phan Rahm­jo­ghurt, 10%
    500 g, 1,39 €
    — —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  — — 0,278 €
  • 1 Ei, Boden­hal­tung, M
    6 Stk., 0,89 €
    — —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  — — 0,148 €
  • 30 g Zucker
    1.000 g, 0,85 €
    — —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  — — 0,025 €
  • 3 g Speisestärke
    500 g, 0,59 €
    — —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  — — 0,010 €
  • 1 Man­da­ri­ne
    1.000 g, 1,49 € (1.000 g / 9 Stk = 111 g)
    — —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  — — 0,165 €
  • 0,6 g Ingo Hol­land Leb­ku­chen­ge­würz
    80 g, 7,90 €
    — —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  — — 0,059 €

— —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  — —
— —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  — — 1,003 €


Für die ver­blei­ben­den knapp vier Euro­nen gibt´s jetzt das Haupt­ge­richt und gra­tis oben­drauf sogar noch ein wenig Urlaubsfeeling.

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10 Mozzarella-gefüllte Calamari mit Mangold-Kartoffel-Püree

 Istrien_2
Bei die­sem herr­lich def­ti­gen Gericht, dass ich erst­mals 2012 bei einem Istri­en-Urlaub geges­sen habe (nicht bloß ein­mal), gibt es zwei Pro­ble­me. Es ist meis­tens zu wenig und man soll­te mit dem Nach­ko­chen noch ein paar Wochen war­ten bis der Man­gold-Preis auf 1,49 € pro 500 Gramm gesun­ken ist. (Des­halb „es wird funktionieren” ;-)

Mit dem aktu­ell noch etwas hohen Gemü­se-Preis (1,75 € pro 500 g) gerech­net, wür­de man zwei Per­so­nen für 4,93 € satt bekom­men – ohne Nach­tisch, dafür aber mit 12 statt nur 10 Cala­ma­rin­chen und mit der dop­pel­ten Por­ti­on Moz­za­rel­la-Fül­lung, also 250 statt der etwas schwä­bi­schen 125 Gramm.

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Zutaten und Kosten:

Flotte Lotte
  • 10 Stk. Kal­ma­re, Pata­go­nia, klein
    20 Stk = 528 g für 3,50 €
    — —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  — — 1,750 €
  • 1 Stk. Moz­za­rel­la Gut & Günstig
    125 g, 0,55 €
    — —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  — — 0,550 €
  • 400 g Kar­tof­feln, mehligkochend
    2.500 g, 1,98 €
    — —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  — — 0,317 €
  • 13 g Salz
    500 g, 0,57 € (Kar­tof­fel-Koch­was­ser 9 g, Man­gold 2 g, Kal­ma­re 2 g)
    — —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  — — 0,015 €
  • 47 g Butter
    250 g, 1,19 € (Kar­tof­fel­pü­ree 32 g,Mangold 15 g)
    — —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  — — 0,224 €
  • 1 g Muskatnuss
    3 Stk. = 17 g, Bre­mer Gewürz­han­del, 1,62 €
    — —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  — — 0,095 €
  • 4 g Knoblauch
    200 g, 159 €
    — —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  — — 0,032 €
  • 60 g Zitrone
    1000 g, 1,59 € (1/2 Zitro­ne = 60g)
    — —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  — — 0,095 €
  • 10 g Erd­nuss­öl zum Anbraten
    500 g, 2,99 €
    — —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  — — 0,060 €
  • 1 g Koch­zi­vi­lis­ten­pfef­fer
    70 g, 8,35 €
    — —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  — — 0,119 €
  • 220 g Mangold
    zukünf­ti­ger Preis 500 g, 1,49 €
    — —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  — — 0,656 €
  • 75 g Zwiebeln
    1.000 g, 0,99 €
    — —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  —  — — 0,074 €

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3,987 €

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Zubereitung: 

Kar­tof­fel­pü­ree: Nach Ein­satz mei­nes „Spar­schä­lers” sind 77 von 400 g Kar­tof­feln futsch. Die geschäl­ten Kar­tof­feln in einem klei­nen Topf mit 9 g Salz (auf 600 g Was­ser) in cir­ca 35 Minu­ten weich köcheln und noch heiß mit 32 g But­ter durch die Flot­te Lot­te dre­hen. (Kar­tof­fel­stamp­fer tut´s auch.) 1 g frisch geras­pel­ter Mus­kat­nuss unter­he­ben und ggf. warm stel­len, bis der Man­gold fer­tig ist.

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MangoldMan­gold: Anstän­dig waschen, das Grü­ne in Strei­fen und das Wei­ße in klei­ne Wür­fel­chen schnei­den. 75 g Zwie­beln und eine Knob­lauch­ze­he schön klein schnip­peln und zusam­men mit den wei­ßen Man­gold­stiel-Wür­fel­chen in 15 g But­ter auf E‑Herd-Stu­fe 4 (von 9) so lan­ge in einer beschich­te­ten Pfan­ne anschwit­zen, bis Zwie­beln und Man­gold Far­be anneh­men also hell­braun wer­den. Mit 50 g Was­ser (etwa ein Schnaps­glas) und der Hälf­te des Saf­tes der hal­ben Zitro­ne (also nem Vier­tel) begie­ßen, 2 g Salz dazu und mit dem Grü­nen vom Man­gold wei­te­re 5 Minu­ten vor sich hin köcheln lassen.

Und auch wenn es optisch stark zu wün­schen übrig lässt: Kar­tof­fel­pü­ree und Man­gold mischen und NICHT sepa­rat ser­vie­ren. Sonst domi­niert beim einen der Knob­lauch und beim ande­ren die Mus­kat­nuss. Gut gemischt har­mo­niert alles bestens.

Auf Pfef­fer wird hier  bewusst ver­zich­tet. Der kommt mit den rest­li­chen 2 g Salz kom­plett in die klei­nen Kalmare.

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Mini-Kalmar (1)Mini-Kal­ma­re: In der Metro (Stan­dard-Sor­ti­ment) sind die Schlin­gel mit Kopf etwa mit­tel­fin­ger­lang und natür­lich ganz, was ein wenig Betreu­ungs­auf­wand nötig macht. Die Cala­ma­ri müs­sen näm­lich noch aus­ge­nom­men wer­de. Dass das über­haupt kein Pro­blem ist, sieht man hier. (Das Rück­grat schaut übri­gens tat­säch­lich wie ein Stück Plas­tik aus.)


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Den Moz­za­rel­la in 10 Strei­fen schnei­den, mit 1 g Koch­zi­vi­lis­ten­pfef­fer und 2 g Salz wür­zen, in die gründ­lich geputz­ten Cala­ma­ri-Tubes stop­fen und mit Spieß­chen (oder Zahn­sto­cher) zuste­cken. Tubes und die Köp­fe (alles ober­halb der Augen) für 4 Minu­ten ent­we­der unter den sehr hei­ßen Grill oder in die nicht min­der hei­ße Pfan­ne geben. Die dür­fen durch­aus etwas braun wer­den. Mit dem rest­li­che Zitro­nen­saft (müss­te noch ein Vier­tel übrig sein) beträu­feln und mit Man­gold-Kar­tof­fel-Püree servieren.

Und ohne Kos­ten­li­mit: Mehr But­ter, mehr Man­gold, mehr Kal­ma­re und mehr Mozzarella ;-)

Fazit: 

So mei­ne wenig gewag­te Visi­on von den zukünf­ti­gen Man­gold-Prei­sen (1,49 statt 1,75 €) als regel­kon­form durch­geht, kann man tat­säch­lich zwei Per­so­nen mit einem Haupt­ge­richt und einem Des­sert für ins­ge­samt fünf Euro ver­wöh­nen. Mich hat das schon etwas ver­blüfft. Zumal ich kei­ne gra­vie­ren­den Kom­pro­mis­se beim Genuss ein­ge­gan­gen bin.

Falls wir aller­dings zukünf­tig von einer glo­ba­len Man­gold­miss­ern­te heim­ge­sucht wer­den und der Preis von skru­pel­lo­sen Man­gold-Spe­ku­lan­ten in unge­ahn­te Höhen getrie­ben wird, gibt´s heu­te eben bloß die 12 Moz­za­rel­la-gefüll­ten Cala­ma­ri mit Man­gold-Kar­tof­fel-Püree für 4,93 € und erst mor­gen die Joghurt-Man­da­ri­ne-Tört­chen für 2,86 € – im Dut­zend, ver­steht sich.

Unter die­sem Link fin­det ihr abschlie­ßend noch das PDF mit allen Zah­len und mit ganz vie­len klei­nen, aber hoch­auf­lö­sen­den Bild­chen der Metro- oder Super­markt-Prei­se von Ende Febru­ar, Anfang März (des­halb gute 24 MB).