So. Schluss mit lus­tig, Spaß bei­sei­te, das Leben ist kein Pony­hof. Das sonst so sanft­mü­ti­ge Gesäu­sel die­ses Blogs erfährt heu­te eine kur­ze aber har­te Wer­be­un­ter­bre­chung. Durch des Koch­zi­vi­lis­ten Kom­fort­zo­ne fegt der eis­kal­te Hauch des Kom­mer­zes. ENDLICH!

Her­bei gesehnt habe ich sie näm­lich, die aller­ers­te Char­ge von hof­fent­lich ganz vie­len Por­tio­nen Koch­zi­vi­lis­ten­pfef­fer und DIY-Cur­ry­po­w­der, die letz­te Woche gelie­fert wur­den. Zwar noch nicht palet­ten­wei­se, aber doch genug, um dem DHL-Lie­fe­ra­tor ein ver­nehm­li­ches Äch­zen und mir ein ziem­lich brei­tes Grin­sen zu ent­lo­cken. Nicht über sei­nen etwas maso­chis­tisch anmu­ten­den Ehr­geiz, schwe­re Kar­tons ohne Sack­kar­re zu bewe­gen, son­dern dar­über, dass sich der Auf­wand der letz­ten Wochen in jeder Hin­sicht gelohnt hat.

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Schließ­lich habe ich nach aller­lei Hin und Her end­lich genau den rich­ti­gen Pro­du­zen­ten gefun­den. Ein Pro­fi, bei dem ich nicht einen Jota von mei­nen Ori­gi­nal­re­zep­ten abwei­chen muss. Ein Enthu­si­ast, der sel­ber mischt, schro­tet und schnei­det, punkt­ge­nau rös­tet und der mit sei­ner 25 Jah­re alten Ham­mer­schlag­müh­le so schön lang­sam mahlt, dass mein Cur­ry stets kühl bleibt und sein vol­les Aro­ma behält. Alles in allem eine Kom­bi­na­ti­on, die man so im deut­schen Gewürz­markt nicht so schnell wie­der findet.

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Apropos Gewürzmarkt:

Der lässt sich grob und mit flie­ßen­den Gren­zen drei­tei­len. Ers­tens hät­ten wir da den klas­si­schen Markt für End­ver­brau­cher-Pro­duk­te mit Klein­päck­chen für´s hei­mi­sche Gewürz­re­gal und gehö­ri­gen Defi­zi­ten bei der Aus­wahl. Nicht was die Anzahl unter­schied­li­cher Mar­ken angeht, son­dern hin­sicht­lich der reich­lich oli­go­po­lis­tisch wir­ken­den Anzahl von Anbie­tern. Denn gegen den natio­na­len Goli­ath mit sei­nen 75 % Markt­an­teil scheint es natio­nal nur zwei ernst­zu­neh­men­de Davids zu geben: Mersch­b­rock-Wie­se mit Eigen­mar­ken wie etwa Mara, Saphir Bio oder der bei Aldi erhält­li­chen Gewürz-Ran­ge des frisch gekür­ten Vel­ber­ter Ster­ne­kochs Stem­berg sowie die Fir­ma Hart­korn mit ihrer net­ten Gewürz-App und der neu­en Mar­ke Quick ´n Fresh. Zumin­dest natio­nal wohl die ein­zi­gen, die der markt­be­herr­schen­den Stel­lung von FuchsOst­man­nU­ben­a­B­io­wag­ner­Teu­to­Bast­aKa­ni­a­Schuh­beck Paro­li bie­ten. (Ja, tat­säch­lich ein ein­zi­ger Stall, wie man im kon­zern­ei­ge­nen Online­shop noch mal hübsch sehen kann.)

Zwei­tens gibt es da noch den deut­lich viel­fäl­ti­ge­ren B2B-Markt, der etwas ver­all­ge­mei­nert aus zwei Frak­tio­nen besteht. Den Gewürz- und Mari­na­de­mi­schern, die tra­di­tio­nell das Flei­scher­hand­werk mit Grillfleisch‑, Hack­bra­ten- und Gyros-Würz­zu­be­rei­tun­gen, mit Fleisch­zart­ma­chern (ja, so was gibt´s immer noch) und sons­ti­gen Hilfs­mit­teln ver­sor­gen. Und die Tro­cken­ge­mü­se-Kräu­ter-Frak­ti­on, die die Lebens­mit­tel­in­dus­trie mit mehr oder weni­ger indi­vi­du­el­len Mischun­gen zu kuli­na­ri­scher Uni­que­ness verhilft.

Und drit­tens fin­det man auch noch – dem Gewürz­pio­nier Ingo Hol­land sei Dank! – die ste­tig wach­sen­de, herr­lich bun­te Grup­pe der Idea­lis­ten und Spe­zia­lis­ten, der Schnel­len und der Lang­sa­men, der Krä­mer und Kon­zep­tio­ner, der Macher und Mar­keter sowie der Impor­teu­re und der Manu­fak­teu­re.

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Wo man da nun den Koch­zi­vi­lis­ten ein­ord­net, ist zwar nicht Wurscht aber letzt­end­lich Geschmack­sa­che. Schließ­lich hat mich genau die­se ver­flix­te Geschmack­sa­che, also die Lust am Genuss, am Schnüf­feln, Schme­cken, Rie­chen und Pro­bie­ren dazu gebracht, so herr­lich lecke­ren Unsinn wie eige­ne Gewürz­mi­schun­gen zu pro­du­zie­ren und dar­über auch noch gemäß Koch­zi­vi­lis­ten-Kon­zept zu schrei­ben. So klar und ver­ständ­lich wie mög­lich und des­halb mit der logi­schen Kon­se­quenz, das grund­sätz­lich auf jeder Gewürz­tü­te der direk­te Link nebst QR-Code zum Rezept der Mischung steht, anstatt bloß eine Lis­te der Inhalts­stof­fe abzu­dru­cken. (Ach ja: alles ohne Sie­gel, lie­ber Phil­ipp Weber, versprochen ;-))

Was nun den Geschmack angeht: Der Koch­zi­vi­lis­ten­pfef­fer (kom­plett bio) ver­kauft sich gera­de wie geschnit­ten Brot. Ver­mut­lich, weil man Pfef­fer nicht son­der­lich erklä­ren muss und es oben­drein noch ne schi­cke Müh­le dazu gibt (hof­fe jetzt mal, dass es nicht nur an der liegt). Leich­te Unsi­cher­hei­ten bestehen hin­ge­gen noch beim Cur­ry. Nicht ganz zu unrecht, wenn ich mir da die geschmack­li­chen Null­lö­sun­gen aus dem elter­li­chen Gewürz­re­gal in Erin­ne­rung rufe, mit denen ich dank müt­ter­li­cher Krea­ti­vi­tät und man­gels Alter­na­ti­ve im Han­del mei­nen ers­ten Toast Hawaii ser­viert bekam (war natür­lich trotz­dem lecker ;-) Und um da mal ein State­ment abzu­ge­ben, eine Pflock ein­zu­schla­gen, eine Lan­ze zu bre­chen, ein Plä­doy­er zu hal­ten, einen Para­dig­men­wech­sel anzu­sto­ßen, mit dem Kopf zu wackeln und mit den Füßen zu schar­ren hät­te ich hier und jetzt stol­ze sie­ben­hun­dert Gramm (in Zah­len: 700) ver­teilt auf zehn ein­zel­nen Päck­chen an kri­ti­sche Cur­ry-Tes­ter abzugeben.

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Zehn Curry-Tester gesucht (hat sich schon erledigt ;-) *

Der Plan ist ein ganz ein­fa­cher: Ich schi­cke euch ein 70g-Päck­chen Cur­ry, ihr macht was draus und pos­tet euren Ein­druck so klar und unver­blümt wie mög­lich hier oder hier. Dabei ist es schnurz­piep­egal ob Ein­topf­ge­richt, Sau­ce, Relish, Dipp oder Mayon­nai­se. Ob Fisch, Fleisch, Geflü­gel oder womög­lich nach dem Rezept auf Sei­te 2,3,4,5 oder 8. Haupt­sa­che es ist ein kna­cki­ger Kom­men­tar, der ande­ren hilft des Koch­zi­vi­lis­ten Cur­ry­mi­schung rich­tig ein­zu­schät­zen.

Bei Zeit­not schreibt ihr also ein­fach in dür­ren Wor­ten was ge- und was miss­fällt. Bei Lan­ge­wei­le fällt die Cur­ry-Rezen­si­on ein klit­ze­klei­nes biss­chen epi­scher aus und beinhal­tet viel­leicht auch noch den Link zu eurem Rezept bzw. Blog. Wer so gar kei­nen Bock auf´s Kom­men­tie­ren aber um so mehr auf´s Pro­bie­ren hat und das bit­te auch gera­de her­aus sagt, muss nicht zwin­gend leer aus­ge­hen. Wenn ich kann, ver­su­che ich zumin­dest eine klei­ne Pro­be anstatt der gan­zen Tüte zu verschicken.

Und der Zeit­rah­men? Tja, schick wäre natür­lich schön flott, was ich mir kurz vor Weih­nach­ten wohl abschmin­ken kann. Aber wie wär´s denn über die Fei­er­ta­ge bis Mit­te Janu­ar? Bei Inter­es­se mailt mir bit­te eure Anschrift an a.frank[at]frankundlange.de. Anru­fen geht übri­gens auch.

* Nachtrag 9.12.2013: Testpäckchen sind raus an Bernd, Cédric, Christian, Christine, Greta, Karin+Thorsten, Lili, Madeleine, Michael, Ron, Sven, Uli, Werner_​1, Werner_2

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Und der Kochzivilistenpfeffer?!

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Tja, in der mir gott­ge­ge­be­nen Beschei­den­heit: Der kann was. Und es gibt ihn auf Wunsch zusam­men mit der Silit Pic­can­te. Einer GEWÜRZ­müh­le, von denen bei mir drei Stück im stän­di­gen Ein­satz sind und die auch nach zwei Jah­ren noch mit unver­min­der­ter Bis­sig­keit mah­len – trotz diver­ser Putz­vor­gän­ge in Spül­was­ser (bit­te nicht mit kon­ven­tio­nel­len Müh­len nachmachen).

Aus­schlag­ge­bend für die­se Mahl­kraft ist übri­gens das famo­se Crush­Grind®-Kera­mik­mahl­werk und die Tat­sa­che, dass die­se Art von Müh­len auf den unsäg­li­chen Pinn ver­zich­ten, den man von Pfef­fer­müh­len alter Bau­art kennt. Jener Ach­se des Unprak­ti­schen, die mit­ten durch´s Werk­zeug geht und bei jedem Fül­len genau eines macht: blöd im Weg stehen!

Und da man Koch­zi­vi­lis­ten­pfef­fer viel häu­fi­ger nach­füllt, weil man den viel häu­fi­ger will, braucht´s eben eine anstän­di­ge Müh­le. Oder zwei, oder drei, denn hier gibt es die Tei­le nicht etwa für die vom Her­stel­ler emp­foh­le­nen, San­ta-Claus-dicken 16,95 €, son­dern für unschlag­bar weih­nachts­el­fen­schlan­ke 13,58 € (brut­to + Ver­sand­kos­ten und so lan­ge der Vor­rat reicht).

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Das Kleingedruckte (Stand Nikolaustag 2013)

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  • Pfef­fer #1, Cuvée schwarz, 70 g: 8,35 € inkl. 7% MwSt (Preis pro 100g: 11,93 € brutto)
  • DIY-Cur­ry, limet­ten­scharf, 70 g: 9,42 € inkl. 7% MwSt (Preis pro 100g: 13,46 € brutto)
  • Silit Pic­can­te Gewürz­müh­le: 13,58 € inkl. 19 % MwSt
  • Ver­sand als unver­kleb­te Waren­sen­dung 1,90 € + 19 % MwSt. (emp­fiehlt sich ohne Müh­le und bei bis zu 5 Gewürzpäckchen)
  • Ver­sand als ver­kleb­tes DHL-Päck­chen bis 2 kg 3,99 € + 19 % MwSt. (unver­si­chert)

Mehr Klein­ge­druck­tes gibt´s nicht. Ein­fach oben im Menü oder direkt hier auf KAU­FEN! kli­cken und schwups hat man den herr­lich duf­ten­den Koch­zi­vil­si­ten­pfef­fer oder das limet­ten­schar­fe DIY-Cur­ry­po­w­der auf dem Küchentisch.