In letz­ter Zeit hat­te ich wie­der­holt, viel­leicht ein wenig jah­res­zeit­lich bedingt das Gefühl, kaum noch „anstän­dig“ gekocht zu haben. So mit ein biss­chen Pla­nung, Schnip­pe­lei, Herz­blut und der ein oder andern inter­es­san­ten Klug­schei­ße­rei hier beim Koch­zi­vi­lis­ten. Statt­des­sen gab es schmack­haf­te aber nicht wirk­lich publi­zie­rens­wer­te Küchen-Kin­ker­litz­chen. Genug für ein flot­tes Face­book-Pos­ting, nicht aber für einen ordent­lich weit­schwei­fi­gen Blog­bei­trag – dach­te ich.

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Bis mich mei­ne ein­deu­tig bes­se­re Hälf­te mit unnach­gie­bi­ger Klar­heit dar­an erin­ner­te, was ich dem Blog erst im letz­ten Som­mer auf die Fah­ne respek­ti­ve unter´s Hacke­beil­chen getex­tet habe. Da näm­lich steht nix von auf­wen­dig, Chi­chi oder Schau-wie-Sau. Im Gegen­teil. Unter Kon­zept kann man fein und artig nach­le­sen, dass die­ser Blog Lust auf Genuss und auf´s AUS­PRO­BIE­REN machen soll, was schwer­lich gelingt, wenn der Herr Blog­ger sin­niert, wie denn wohl der nächs­te Küchen-Coup a la Ravio­li magri oder Leber­ter­ri­ne aus­se­hen könn­te. Des­halb jetzt die ers­ten, mehr oder weni­ger geglück­ten Küchen-Kin­ker­litz­chen a la …

Die ers­ten zwei Rezep­te erschei­nen gleich­zei­tig. Das Kar­tof­fel-Klipp­fisch-Püree – Branda­da de Bacalao – folgt die Tage.
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TomKhaGai-Tapenade

Bevor es jetzt Geschrei gibt: Ich weiss schon, dass ich das gleich­na­mi­ge Süpp­chen viel­leicht etwas frei inter­pre­tiert habe – allein schon ob IMG_1763der Kon­sis­tenz. Aber die auf die­se Wei­se ent­stan­de­ne Würz-Pas­te ist jetzt wie­der­holt so gut ange­kom­men (auf Fisch oder Hühn­chen), dass ich dar­auf ein­fach mal pfei­fe. Das Ergeb­nis zählt und lässt sich ganz fix wie folgt erreichen.

Zutaten:

  • 8 g Cur­ry: Ent­we­der mei­ne DIY-Mischung oder das eben­falls eher mil­de Cur­ry Ana­pur­na von Ingo Hol­land. Auf den all­ge­gen­wär­ti­gen Fuchs-Murks wür­de ich tun­lichst verzichten.)
  • 100 g Dijon-Senf: Dank der nicht ent­öl­ten Senf­saat und der Säue­rung mit Ver­jus statt Essig ist der durch nichts zu ersetzen.
  • 70 g Olivenöl 
  • 20g Kaf­fir­li­met­ten-Blät­ter getrock­net und gemah­len. Falls ihr die sel­ber mah­len wollt, emp­fiehlt es sich die har­te Mit­tel­rip­pe der Blät­ter zu ent­fer­nen. Mei­ne klei­ne Elek­tro­müh­le mit Schlag­werk bekommt die jeden­falls nicht klein.
  • 45 g Kokos-Ras­peln, getrocknet
  • 15 g Salz

Zubereitung:

Dijon-Senf, Oli­ven­öl und Cur­ry zu einer glat­ten Emul­si­on ver­rüh­ren. 15 g Salz, 45 g Kokos-Ras­peln und 20 g fein gemah­le­ne Limet­ten­blät­ter (alter­na­tiv 15 g Zitro­nen­myr­te) unter­rüh­ren und fer­tig ist eine geni­al pikan­te, herr­lich duf­ten­de Würz­pas­te, die sich bei mir dank der kon­ser­vie­ren­den Eigen­schaft des Senf­öls ganz ent­spannt drei Wochen gehal­ten hat und viel­leicht noch län­ger gehal­ten hät­te, wäre denn noch etwas übrig geblieben.
Was nun den feh­len­den Gal­gant angeht, der ja wohl in eine rich­ti­ge Tom Ka Gai-Sup­pe gehört: Hat kei­ner ver­misst aber alle haben Nach­schlag ver­langt. Was will man mehr ;-))

TomKhaGai-Hühnchen

Wei­ter zu:

—> Rha­bar­ber-Tar­te 

—> Branda­da de Bacalao