Kek­se kann man kau­fen. Muss man aber nicht. Auch nicht, wenn man gar nicht backen kann, wenig bis gar kei­ne Zeit hat, den Ver­gleich mit Tan­te Aga­thes ober­schle­si­schen Tra­di­ti­ons­back­wa­ren scheut oder das Fabri­zie­ren von Fein­ge­bäck prin­zi­pi­ell für schwul hält.

Ori­gi­nal-Bei­trag aus Mög­lich­ma­cher-Blog vom 20.12.2010. ACH­TUNG: PDF ist 6,3 MB groß, klei­ner ging lei­der nicht.

Den letz­ten Vor­be­halt kann man pro­blem­los mit dem Ein­satz von schwe­rem Küchen­ge­rät aus­he­beln. Schließ­lich wur­de das Rezept von mir auf abso­lu­te Maschi­nen­taug­lich­keit hin opti­miert. Den Wett­be­werb mit der fami­li­en­in­ter­nen Ober­spe­zia­lis­tin für Süß­kram aller Art braucht nie­mand zu fürch­ten, denn Spritz­ge­bäck a la Frank ist eben­falls ein bewähr­ter Fami­li­en­klas­si­ker. Und natür­lich das aller Wich­tigs­te: Das Rezept funk­tio­niert (PUNKT)

Vor­aus­ge­setzt, man gehört nicht zu den Zeit­ge­nos­sen, die Rezep­te grund­sätz­lich igno­rie­ren oder eine läp­pi­sche Sei­te Text nicht zu Ende lesen. Letz­te­res ist aber von eher theo­re­ti­scher Bedeu­tung, da bis­lang kaum Vor­stän­de zu mei­nem Leser­kreis gehö­ren und für sel­bi­ge auch noch die Keks-Comik-Foto-Roman-Vari­an­te beiliegt ;-)

Bevor „Spritz­ge­bäck a la Frank” also bei Wiki­leak ver­sumpft, hier nun das Last-Minute-Rezept:

ZUTATEN:

Für Lese­fau­le ;-)

  • 250 g Butter
  • 300 g But­ter­schmalz (= Butaris)
  • 450 g brau­ner Rohrzucker
  • ACH­TUNG: Sie­he Zubereitung
  • 1.000 g Mehl, Typ 405 (bit­te kein Instant Mehl kaufen)
  • 4 Stk. Eigelb
  • 5 Ess­löf­fel 54 % Rum (= 35 g) + 1 Röhr­chen Rum-Aroma
  • 4 Brief­chen Dr. Oet­ker Fines­se Orangenschalen
  • 3 Brief­chen Dr. Oet­ker Fines­se Bourbon-Vanille
  • 600 g Kuver­tü­re, z. B. 70 % Cho­co­lat ména­ge de luxe von Weinrich

ZUBEREITUNG:

But­ter + But­ter­schmalz (Zim­mer­tem­pe­ra­tur) und Zucker schau­mig schla­gen und nach und nach die vier Eigelb, die Mischung aus Rum + Rum-Aro­ma + Vanil­le sowie das Oran­gen­scha­len-Gra­nu­lat nebst einem hal­ben Tee­löf­fel Salz dazu­ge­ben. Fein und artig wei­te­re 3 Minu­ten aufschlagen.

ACH­TUNG: Rohr­zu­cker ist in der Regel zu grob für fei­nes Gebäck. Des­halb kommt der bei mir noch mal kurz in den Mixer. Bit­te KEIN Puder­zu­cker dar­aus machen. Für Mix­fau­le: Ganz nor­ma­ler wei­ßen Haus­halts­zu­cker – die gro­be­re Vari­an­te – tut´s auch, schmeckt aber nicht ganz so gut.

Das Mehl zügig unter­he­ben. Teig ist fer­tig, wenn er sich gut von der Schüs­sel löst. Nicht zu lan­ge kne­ten! Sonst gibt´s anstatt zart-knusp­ri­gen Kek­se eine fimo­res­ke Spachtelmasse.

Teig­rol­le in Frisch­hal­te­fo­lie ein­wi­ckeln und min­des­tens 8 Stun­den im Kühl­schrank ruhen las­sen (24 Stun­den scha­den auch nicht).

Kit­chenA­id mit Fleisch­wolf auf­stel­len und Teig auf Stu­fe 1 – 3 durch den Spritz­ge­bäck-Vor­satz dre­hen. Teig muss wirk­lich kalt und hart sein! Die klas­si­sche Vari­an­te von Kit­chenA­id & Co. sieht übri­gens so aus, funk­tio­niert eben­falls tadel­los und kann zudem auch noch zum Kna­cken von Kokos­nüs­sen ein­ge­setzt werden:

Bei 180º Cel­si­us (Ober- und Unter­hit­ze) zir­ka 12 Minu­ten backen (2 Ble­che ca. 16 Minuten).

Nach Lust und Lau­ne in Scho­ko­la­den-Kuver­tü­re tun­ken. Nicht frus­triert sein, wenn die Scho­ki nach einem hal­ben Tag immer noch am Back­pa­pier kle­ben bleibt. Nach 24 Stun­den isse fest, versprochen.

Viel Spaß und knusp­ri­ge Weihnachten

Andre­as Frank